Männchen
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Fit fürs Leben Überschrift
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„Spielen ist der Beruf des Kindes“

Das Spiel hat eine außerordentlich große Bedeutung für den schulischen und beruflichen Weg und die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes.
Es ist eine Folge aus dem Grundbedürfnis der Neugierde und des Experimentierens und nicht angeboren. Dazu muss dem Kind die Möglichkeit gegeben werden, unterschiedliche Spielformen kennen zu lernen.
„Ein Kind sollte bis zum Ende des 6. Lebensjahres ca. 15.000 Std. (das sind 7,5 Std. pro Tag) spielen.“ (Prof. Scheuerl)
Im Kindergarten lernen die Kinder nebenbei in vielen Bereichen ohne sich darüber bewusst zu sein.

- Wer gerne in den Kindergarten geht,
- wer sich traut, im Stuhlkreis vor der Gruppe zu sprechen,
- wer um Hilfe bitten kann,
der kann sich angstfrei auf neue Situationen einlassen.

- Wer kreativ ist,
- wer Ideen zum Projekt äußert,
- wer selbst erst einmal ausprobiert, bevor er andere um Hilfe bittet
hat Vertrauen in die eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten.

- Wer merkt, dass er überfordert ist und damit umgehen kann,
- wer auch mal Sachen anderer Kinder wegräumt,
- wer im Stuhlkreis zuhört, obwohl er lieber draußen spielen möchte,
hat eine angemessene Frustrationstoleranz.

- Wer Gefühle äußern kann,
- wer andere trösten kann,
- wer merkt, wenn jemand anders Hilfe benötigt,
der besitzt Empfindsamkeit für sich und andere.

Diese vier Bereiche nennt man zusammenfassend „emotionale Qualitäten“, sie zeigen die Belastbarkeit eines Kindes.

- Wer eigene Ideen in die Tat umsetzt,
- wer in der Bewegungsbaustelle erfinderisch wird
- wer auf Anregung des/der Erziehers/Erzieherin eigene Möglichkeiten entwickelt,
der zeigt eigeninitiatives Verhalten.

- Wer ein Fingerspiel mitmachen kann,
- wer ein Mandala ausmalen kann,
- wer die Sprossenwand hochklettern kann,
der hat eine gute visuomotorische Koordination.

- Wer auf einem Baumstamm balancieren kann,
- wer merkt, wenn er schwitzt,
- wer Trampolin springen kann,
der verfügt über eine Gleichgewichts-, taktile- und kinästhetische Wahrnehmung.

Die vorgenannten Beispiele gehören zum „motorischen Entwicklungsbereich“ eines Kindes.

- Wer Geschehnisse vom Kindergarten zu Hause erzählt,
- wer nach dem „Warum“ fragt,
- wer „Mehr“ wissen will,
der zeigt Neugierdeverhalten und Lerninteresse.

- Wer länger bei einer Sache bleiben kann,
- wer ein Spiel zu Ende spielen kann,
- wer weben oder sticken kann,
der verfügt über Konzentrationsfähigkeit.

- Wer Memory spielen kann,
- wer weiß, was er am Wochenende erlebt hat,
- wer von sich aus an Projekthausaufgaben denkt,
der besitzt Merkfähigkeit.

- Wer eine Geschichte nacherzählen kann,
- wer mit Bausteinen einen Turm bauen kann,
- wer mit Schere und Kleber umgehen kann,
der kann folgerichtig Denken.

- Wer grammatikalisch richtige Sätze bilden kann,
- wer über einen großen Wortschatz verfügt,
- wer alle Laute richtig aussprechen kann,
der besitzt ein aktives Sprach- und Sprechverhalten.

Diese Punkte sagen etwas über die „kognitive Entwicklung“ eines Kindes aus.

- Wer leise sein kann,
- wer einer Geschichte folgen kann,
- wer andere ausreden lässt, obwohl er selbst etwas sagen möchte,
der kann zuhören.

- Wer auf die Aufforderung „ Alle Kinder räumen bitte auf!“ reagiert,
- wer frühstückt, wenn der/die Erzieher/in allgemein daran erinnert,
der fühlt sich in einer Gruppe ohne persönliche Ansprache angesprochen.

- Wer sich morgens problemlos von seinen Eltern verabschieden kann,
- wer neue Freunde findet,
- wer gerne an Aktivitäten teilnimmt, die nicht von einer/einem Gruppenerzieher/in geleitet werden
der kann sich von vertrauten Personen lösen.

- Wer morgens von selbst seine Hausschuhe anzieht,
- wer sein Frühstücksgeschirr nach dem Frühstücken auf den Teewagen räumt,
- wer aufräumt, bevor er sich ein neues Spiel holt,
der kann Gruppenregeln einhalten und Regelbedeutungen erfassen.

- Wer einen Streit selbst lösen kann,
- wer Kompromisse findet,
- wer nicht nur an sich selbst denkt,
der verfügt über ein konstruktives Konfliktlösungsverhalten.

Die oben erwähnten Kompetenzen sind Merkmale der Soziabilität (dem „sozialen Umgang“) eines Kindes.

Dr. Armin Krenz (Dipl. Sozialpädagoge u. Psychotherapeut, Kiel) teilt in seinem Buch „Ist mein Kind schulfähig?“ die Schulfähigkeitsmerkmale in vier Bereiche auf:

Haus Schulfähigkeit Krenz
Haus Schulfähigkeit Krenz

Die Grundlage der allgemeinen Schulfähigkeit ist die emotionale Kompetenz.